Sonntag, 3. August 2014

Daima - Starke Frauen

Endlich kommen die Betroffenen selbst zu Wort: Das Fotobuch bzw. die dazugehörige Fotoausstellung "Daima" zeigt Portraitbilder und Geschichten von 14 Schwarzen Frauen, die in Deutschland leben und wirken. Alle Frauen haben ein eigenes Gesicht, erzählen ihre eigene Geschichte und stellen dem Beobachter eine eigene Frage.

Der letzte Satz ist total selbstverständlich und an sich überflüssig. Aber dass die Erkenntnis, dass es Individuen sind, die hier leben und jeweils ein eigenes Gesicht und eine eigene Lebensgeschichte haben, in Deutschland noch lange nicht beim Mainstream angekommen ist, sehen wir daran, mit welcher Selbstverständlichkeit hierzulande z. B. das N-Wort - mit oder ohne Anführungszeichen - verwendet wird, Proteste dagegen als "Political Correctness" abgetan werden und das Blackfacing praktiziert wird (was wurde eigentlich aus den Ermittlungen der FIFA wegen der peinlichen deutschen Fußballfans mit schwarz angemalten Gesichtern?).

Auf Grund des Aussehens werden "Fremde" kreiert und auf eine einzige Hautfarbe sowie auf die herabsetzende Bezeichnung reduziert. "Fremde" werden ihrer Stimme und Individualität beraubt, um sie einfacher als Gruppe zusammenfassen und Ihnen bestimmte Eigenschaften zuschreiben zu können.

Auch bei der Aufführung des Theaterstücks "Die N...." von Jean Genet in Hamburg ging es darum, Schwarze Menschen darzustellen. Anstatt die in Deutschland lebenden Schwarzen einzubeziehen, haben die Verantwortlichen es vorgezogen, den rassistischen Titel unverändert zu verwenden, weiße Schauspieler schwarz anzumalen und so in die Rolle von Schwarzen schlüpfen zu lassen. Proteste seitens der Schwarzen Community wurden ignoriert. Wieder einmal bestimmt die weiße Mehrheitsgesellschaft, was in Deutschland "fremd" ist und wie das "Fremde" auszusehen hat. Dieses Bild wird immer wieder reproduziert und verfestigt sich in der Gesellschaft. SO werden Minderheiten marginalisiert.

Offenbar soll das o. g. Theaterstück den Rassismus durch die Weißen thematisieren und auch kritisieren (?). Da frage ich mich, ob dieser Zweck wirklich erreicht wird, wenn das Theaterstück selbst diskriminierende und verletzende Wirkung hat. Es bleibt bei der Struktur der Diskriminierung (die Diskriminierenden haben die Macht zu bestimmen, was Diskriminierung ist und was keine Diskriminierung ist). Als Nächstes stellt sich dann die Frage: Warum gerade dieses Theaterstück aufführen? Warum nicht ein anderes, nicht verletzendes Theaterstück wählen und Schwarze Menschen mit Rassismuserfahrung zu Wort kommen lassen?

Es tut schon weh, den Titel des folgenden Artikels auf deutschlandfunk.de zu lesen: "Jean Genets <Die N....> - Proteste aus Unverständnis". Den Artikel brauche ich nicht zu lesen. Wer hat hier was nicht verstanden? Wie kann das Unverständnis beseitigt werden?

Also braucht die weiße Mehrheitsgesellschaft weiterhin Nachhilfeunterricht. Es gibt noch viiiiiiiel zu tun...

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My blog statistics say that there is also access from the U. S. So I've decided to write a summary in English.

"Daima" is a photo project by Nzitu Mawakha - an Afro-German photographer. "Daima" portraits 14 Black Women who live and work in Germany. Each of the Women tells us her own story which also includes experiences of racism and struggling with it. Each of the Women asks the viewer a question.

This project gives a face and a voice to those who are commonly ignored and marginalised in the German mainstream society. Instead of respecting the individuals and listening to them, the majority tends to reproduce and perpetrate prejudices against ethnic and other minorities.

"Daima" was shown in Hamburg as a part of the Black Culture Festival which was a protest against a racist incident:

In July, a theater in Hamburg performed the play "Die N...." written by Jean Genet. The title contains the N-word. It is said that the advertisement of the play showed a white actor who was black-faced. Protests by the Black People were ignored.

The said play is supposed to question the racist behaviour of the white people. Well, does it? What is the benefit of such a play, if itself is racist and hurtful to the people who are discriminated against? Why not listen to the protests and try to understand? Why not let the minorities define who they are?

The indicent shows us clearly that the structure of discrimination is still existent: The majority decides what is to be deemed as a discrimination and what is not.

Given this tendency, it is crucial for us all to speak up and show our faces in the German society.

Samstag, 7. Juni 2014

Schwarzes Kulturfestival Hamburg

Nach einer kleinen Sendepause geht es nun wieder weiter...

In München und Hamburg soll demnächst das Theaterstück "Die N*" von Jean Genet unter Verwendung des herabsetzenden Titels aufgeführt werden. Weiße Schauspieler werden sich dort zum Teil schwarz anmalen (sog. Blackfacing). Proteste seitens Schwarzer Menschen wurden ignoriert bzw. von der Öffentlichkeit teilweise mit Hass- und Drohmails beantwortet.

In Reaktion darauf soll in den kommenden Wochen das Schwarze Kulturfestival Hamburg stattfinden.

Hintergrundinformation und Programm auf der Internetseite der ISD, Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland:

http://isdonline.de/schwarzes-kulturfestival-hamburg-komplettprogramm/

Bei dem Festival sollen Menschen zu Wort kommen, die selbst von Rassismus betroffen sind.

Ich werde zu einigen Veranstaltungen hingehen und berichten...

Mittwoch, 26. März 2014

Respekt statt Toleranz!

Meine heutigen Mails an das Bundesprogramm "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend:


Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin eine Mitbürgerin, die wegen ihres nicht-weißen Erscheinungsbilds und des nicht-europäisch klingenden Namens und sonst wegen der asiatischen Herkunft in Deutschland alltäglich Ausgrenzung erfährt. Zu der Projektbezeichnung "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" möchte ich Folgendes anmerken:

Toleranz ist ein sehr ungeeignetes Wort zur Bekämpfung von Rassismus, denn es bedeutet ja umgekehrt, dass etwas nur geduldet werden soll, was eigentlich nicht geduldet werden muss. Beim Abbau von Rassismus und jeglicher Ausgrenzung geht es jedoch um Respekt: In einer diskriminierungsfreien Gesellschaft verdient jede,r soviel Respekt wie jede,r andere auch. Wir sind alle gleichberechtigt, egal, ob jemand nach seiner eigenen Vorstellung etwas tolerabel findet oder nicht; es kommt auf Toleranz nicht an, weil Gleichberechtigung ein MUSS ist und nicht von der "Großzügigkeit" der Mehrheitsgesellschaft abhängen darf.

Toleranz ist eine Geste von oben herab auf diejenigen, die eigentlich nicht dazugehören sollen.

Deshalb rege ich an, den Projektnamen zu ändern in: "Respekt fördern - Kompetenz stärken.

Ich freue mich auf Ihre Stellungnahme und behalte mir vor, diese und weitere Nachrichten auf meinem folgenden Blog zwecks Aufklärung zu veröffentlichen:

www.schingschangschongewusst.blogspot.de


P.S.:

Ich fühle mich durch das Foto auf Ihrer Homepage nicht repräsentiert: Es gibt dort einen einzelnen Mitbürger mit einer etwas dunkleren Hautfarbe; alle anderen sind weiß.

Ich finde es interessant, dass Sie zwar "Toleranz" fördern und Kompetenz stärken wollen, aber selber auf dem Foto Menschen mit "Migrationshintergrund" wiederum größtenteils ausgrenzen.

Auch hierzu hätte ich gern eine Stellungnahme Ihrerseits. Im Übrigen verweise ich auf meine vorherige E-Mail.

Mit freundlichen Grüßen

Samstag, 15. März 2014

Sching Schang Haku-Schong!

Beginn der Pollenflugsaison oder Erkältung? In letzter Zeit muss ich dauerhaft niesen. Und wie klingt das?

Das klingt in etwa so:
Haku-Schon!
Häku-Schun!
Tschun!
Hättschun!
Ktschun!
Häpsch!

Eine deutsche Arbeitskollegin ohne "Migrationshintergrund" fragte mich einmal, ob es was Japanisches sei. Die Antwort lautet eindeutig: Ja!

Ich habe die eine Hälfte meines Lebens in Japan und die andere Hälfte in Deutschland verbracht. Zwischendurch habe ich auf der Schule Englisch, Französisch und Latein als Fremdsprache gelernt (na ja, in Latein ging's nur um Vokabeln und Grammatik, die ich sowieso nach dem Latinum größtenteils unwiederbringlich ins Meer des Vergessens versenkt habe). Im Moment lerne ich Koreanisch. Aber niesen tu ich noch in meiner Muttersprache, und das wird sich wahrscheinlich nicht mehr ändern - und das ist auch gut so!

Aber so groß sind ja die Unterschiede eh nicht, finde ich.

Eine flüchtige Google-Recherche ergibt, dass man auf Koreanisch "Etschi!" (에취!) und auf Chinesisch "Ati!" sagt. Das klingt fast so wie das deutsche "Hatschi", französische "Hatchoum!" und englische "Attchoo!". Offiziell niest man in Japan: "Hakuschon!".

Der französische und japanische Laut sind meiner Meinung nach vorteilhaft, weil der Mund am Ende des Niesvorgangs geschlossen wird.

Na ja, Hauptsache, der Nieser wird nicht unterdrückt.

Samstag, 1. März 2014

Den Opfern sexualisierter Gewalt ein Gesicht geben

Eine Freundin von mir ist vor 3 Jahren in einer französischen Kleinstadt Opfer eines sexualisierten Übergriffs geworden. Ich schreibe diesen Artikel, weil sie damit einverstanden ist, dass ich hier ihre Geschichte aufschreibe.

Bei unserem letzten Treffen vor 2 Jahren hat sie mir - fast beiläufig - davon erzählt, wohl deshalb, weil es so schwierig ist, darüber zu reden. Ich war so geschockt, dass ich nicht wusste, was und wie ich es ihr sagen konnte, um sie auf meine Weise zu unterstützen. Was ich ihr dann gesagt habe, weiß ich nicht mehr.

Ich kann mich daran erinnern, dass sie mir den Tathergang geschildert hat und dass ich mich darüber aufgeregt habe, dass die Polizisten - als sie nach ca. 1 Woche nach der Tat Mut gefasst hat, Anzeige zu erstatten - ihr zuerst keinen Glauben geschenkt haben und nur sehr zögerlich tätig geworden sind, bis sie deutliche Spuren am Tatort gefunden haben.

Jetzt habe ich eine E-Mail von ihr bekommen, dass das Gerichtsverfahren gegen den Täter abgeschlossen sei: Der Täter konnte gefasst werden und ist zu 4 Jahren Freiheitsstrafe auf Bewährung, davon 1 Jahr bedingt (?), verurteilt worden:

http://www.leberry.fr/cher/actualite/2014/02/21/quatre-ans-de-prison-dont-un-avec-sursis-confirmes-pour-agression-sexuelle_1882142.html

Bei sexualisierten Übergriffen wird den Opfern die Scham aufgebürdet, die dann damit fertig werden müssen. Zusätzliche Belastungen können durch unsensibilisiertes Verhalten anderer (z. B. Polizei und Justiz), lange Prozessdauer, Breittreten des Geschehens im Gerichtsverfahren, Verharmlosung durch die Verteidigung, zu mildes Strafmaß usw. entstehen.

Ich finde es schrecklich, was Jim-Kyong (das ist ihr Pseudonym in dem oben verlinkten Zeitungsartikel) erleben musste (soweit ich es mir überhaupt vorstellen kann), und bewundere ihren Mut, dass sie die Tat angezeigt und den Opfern sexualisierter Gewalt auf diese Weise ein Gesicht gegeben hat. Ein Gesicht unter viel zu vielen.

Laut Spiegel zeigt eine aktuelle Umfrage der Agentur der EU für Grundrechte, dass jede dritte Frau in Europa Opfer körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt wird:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/eu-studie-frauen-erleben-haeufig-psychische-und-physische-gewalt-a-956872.html

Tsching Tschang Tschontschoni

Ich lerne Koreanisch mit Hilfe von koreanischen Seifenopern im Originalton mit englischen Untertiteln. Die gibt's ganz legal bei YouTube auf den offiziellen Seiten von KBS, MBC usw.

Mein Liebelingswort auf Koreanisch ist 천천히 (lies: tschon-tschoni) und heißt so gut wie langsam, sachte, doucement, auf Norddeutsch sutsche, auf Japanisch ゆっくり(lies: yukkuri).

Der Weg der Selbtbehauptung kann ein langer, unter Umständen unendlicher Prozess werden. Wenn ich merke, dass ich mich in etwas verbeiße oder verrenne, sage ich zu mir: "ゆっくり!" oder "Sutsche!". Der Weg ist das Ziel.

Und mein Horoskop sagt mir, dass ich dort Abstand nehmen soll, wo Respekt und Wertschätzung fehlen. Zu erkennen oder mir zuzugestehen, dass mir keine Wertschätzung entgegengebracht wird, ist nicht immer einfach, aber je mehr ich mich selbst wertschätze, umso einfacher geht das. Aber auch hier gilt: Tschontschoni!

Donnerstag, 27. Februar 2014

Klauen ist das neue Erfinden!

Die folgenden Anregungen habe ich in einer Zeitschrift gefunden. Weil ich zu faul bin, im Urheberrechtsgesetz nachzugucken, ob und inwieweit ich den Text zitieren darf (eigentlich habe ich davor Angst, trotz Ausbildung zur Volljuristin und nach Lektüre des Gesetzestextes was falsch zu machen), werde ich die Tipps zusammenfassen und in meinen eigenen Worten wiedergeben. Die Anregungen stammen aus einem ganz anderen Kontext, die ich auf den Kontext "Minderheiten - Mehrheitsgesellschaft" übertrage:

★ Hege gesunde Zweifel am System, es kennt Dich nicht und schert sich deshalb nicht um Dich. Das System weiß nicht einmal, was Menschsein eigentlich bedeutet. Am Ende ist aber jede,r ein Mensch. 

★ Finde Personen, die Dir in Zeiten der Not helfen können, achte aber selbst darauf, wo Du hinläufst.

★ Verleihe Deinen Empfindungen, Bedenken, Fragen eine Stimme. Beende selbst Deine Sprachlosigkeit, werde so zu Deiner eigenen Fürsprecherin. Habe Mut zu sprechen und zeige ihnen, dass Du eine informierte und selbstbewusste Mitbürgerin bist. Aber wenn Dir im Moment die Kraft dazu fehlt, brauchst Du Dich nicht dazu zu zwingen. Für sich selbst zu sorgen ist der erste Schritt, um sich zu behaupten.

★ Achte darauf, mit wem Du Dich abgibst. Prüfe die Dinge, die mit Dir gemacht werden sollen. Prüfe, wer was wie formuliert und was dahinter steckt. Lass nichts mit Dir machen, womit Du Dich unwohl fühlst.

★ Behalte im Hinterkopf, dass die Mehrheitsgesellschaft dazu tendiert zu meinen, schon alles zu wissen. Das ist falsch.

★ Misstraue den Systemen, die sich die Politik hat einfallen lassen und immer wieder neu entwickelt. Schreibe Deine eigene Geschichte mit, führe ein Tagebuch und schließe Dich mit Menschen in ähnlicher Situation zusammen.

★ Vertraue Deinen Nachbar_innen, aber misstraue den Systemen, sie sind nicht immer sicher. Du hast eventuell das Nachsehen.

Dienstag, 25. Februar 2014

Hoppla, jetzt komm ich!

Hallihallo!

Danke fürs Vorbeischauen.

Dies ist ein Blog über Rassismus in Deutschland und der Welt und andere Themen, die mich beschäftigen.

Ich freu' mich über nette Kontakte und Weiterempfehlungen!

Mail an Berliner Kurier: Warum Umfrage?


Sehr geehrte Damen und Herren,

zu der Ihrerseits abrupt beendeten Online-Umfrage bezüglich der Umbenennung der U-Bahn-Station M-Straße in Nelson-Mandela-Straße möchte ich Folgendes anmerken:

Unabhängig davon, dass zuletzt offenbar 49% der Befragten für eine Umbenennung waren, frage ich mich, wozu Sie überhaupt eine Umfrage gestartet haben.

Zwar zeichnet sich die Demokratie dadurch aus, dass die Mehrheit regiert. Es ist jedoch nicht zuletzt aus menschenrechtlichen Gesichtspunkten allgemein anerkannt, dass auch und gerade in einem demokratischen Staat unabhängig vom Willen der Mehrheit ein Minderheitenschutz unentbehrlich ist. Dass die Mehrheit nicht immer Recht hat und sogar ein großes Unrecht begehen und zahlreiche Menschenleben vernichten kann, zeigt uns die deutsche Geschichte. Respekt und Wertschätzung gegenüber Menschen anderer Hautfarben entgegenzubringen ist gerade in Deutschland unabdingbar. Und dies unabhängig davon, was die "Mehrheit" denkt.

Es ist Aufgabe des Staates und auch der Medien, die Voraussetzung dafür zu schaffen, dass Menschen mit unterschiedlichen ethnischen Wurzeln in Deutschland friedlich miteinander zusammenleben können. Dabei müssen sie notwendigenfalls die Bevölkerung über Hintergründe aufklären. Es ist kontraproduktiv, wenn die Medien den Pöbel gewähren lassen oder gar Ressentiments gegen Minderheiten schüren.

Insofern kann ich nicht nachvollziehen, wozu Sie die Umfrage durchgeführt haben. Ich frage mich, ob es eventuell eine Stimmungsmache gegen eine in Deutschland lebende Minderheit ist, obwohl die Minderheit nur den Respekt einfordert, wie er jedem einzelnen Menschen schon auf Grund des Mensch-Seins zusteht.

Ich bitte um Ihre Stellungnahme und behalte mir vor, diese und weitere E-Mails in dieser Angelegenheit zwecks Dokumentation und Aufklärung zu veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen

★★★★

Zum Hintergrund: Der Berliner Kurier (BK) hat letzte Woche eine Online-Umfrage wegen der Umbenennung der U-Bahn-Station M*-Straße in Nelson-Mandela-Straße durchgeführt. In der Ausgabe des BK vom 20.02.2014 wurde das angebliche Abstimmungsergebnis mitgeteilt: 10 % Ja, 87 % Nein. Bis zum Vorabend gegen 22 Uhr hatten jedoch scheinbar 49% der Befragten für eine Umbenennung gestimmt, bis BK die Online-Umfrage abrupt abgebrochen hat und keine weiteren Stimmen mehr abgegeben werden konnten. Den Angaben des BK zufolge soll das Ergebnis bei Redaktionsschluss um 17 Uhr 30 maßgeblich gewesen sein; spätere Stimmen habe er nicht mehr berücksichtigt. Es sei ein Versehen, weshalb die Online-Umfrage noch nach Redaktionsschluss weitergelaufen sei.

Hört sich für mich nach einer fadenscheinigen Ausrede an. Sollte sich BK aufrichtig für das Abstimmungsergebnis interessieren, hätte er doch das Abstimmungsergebnis online und off-line nachträglich aktualisieren können. Ich frage mich, ob es diesbezüglich nicht ein Gegendarstellungsrecht gibt.